NACHRICHTEN AUS DER ÖKUMENE (April 1980)

einmal auch bei uns!

Nachrichten aus der Ökumene – aus dem Gemeindebrief April 1980

Zwei Jahre Ökumenisches Zentrum’ Christuskirche – das war. Anlaß genug, zu einer großen Feier einzuladen. Die drei Gemeinden unseres Zentrums: die Koreaner, die Serben und unsere Christus-Immanuel-Gemeinde hatten beschlossen, aus dieser Feier ein großes ökumenisches Musikfest zu machen.

Die Mischung der Gäste war dann auch fast olympisch: Vier Erdteile waren vertreten: Asien, Afrika, Europa und Amerika, insgesamt sieben Nationen.

Den Eingang der Feier gestalteten Gäste der koptischen Gemeinde aus Ägypten mit ihrem Geistlichen, Erzpriester Sourial. In einer zum Gebet einladenden Prozession mit Gesängen ihrer Liturgie gaben sie diesem Zusammensein von über 250 Menschen einen gottesdienstlichen Charakter.

Für deutsche Ohren war diese Liturgie wenigstens ebenso exotisch, wie für unsere ausländischen Partner der deutsche Kanon “Singet mit Freuden unserem Gott”, der später, wie – auch zwei weitere Kanons gemeinsam mit allen Teilnehmern dieser Feier gesungen wurde.

In ihrer Ausgabe vom 22.2. berichtet die Frankfurter Rundschau weiter über unsere Jubel-Feier:

In bunte Seidengewänder gehüllt und mit verschiedenen (musikalischen!) Schlaginstrumenten ausgerüstet, führten koreanische Gemeindemitglieder einen Bauerntanz auf, der als Dank für gelungene Reisernten in ihrer Heimat eine jahrhundertelange Tradition besitzt. ‘

“Ein bißchen Heimat zu finden” hatte zu Beginn Pfarrer Konrad Knolle einer Gruppe ganz besonders gewünscht: Eine Reihe von Flüchtlingen aus Eritrea, dem noch immer umkämpften Gebiet am Horn von Afrika, war gekommen, um — zum Teil erst wenige Wochen, nach der erzwungenen Umsiedlung –mitzuerleben, “was es bedeuten kann, wenn Fremde und Einheimische ein Stückchen Gemeinsamkeit erleben”.

Auch sie zeigten Lieder und Tänze aus ihrer Heimat.

Aus Darmstadt waren Mitglieder der dortigen italienischen Gemeinde gekommen. Sie hatten einen Sänger mitgebracht, der – zur Freude des Publikums – spontan von einem Jugoslawen am Klavier begleitet – ein paar Kostproben italienischer Folklore zum Besten gab.

Unter Mitwirkung ihres Pfarrers Milunovic hatten sich serbische Mitglieder der Christus-Immanuel-Gemeinde zu einem kleinen Chor zusammengeschlossen. Heimweh – ob auf Koreanisch, Italienisch, Ägyptisch – dürfte eines ihrer Lieder rundum ausgelöst haben. Titel: “Dort in der Ferne”.

Amerika war übrigens nur einmal vertreten: Die Frau des deutschen Pfarrers, Flois Knolle, die aus den Vereinigten Staaten stammt, steuerte einen, wenn auch nicht gerade US-typischen Musikbeitrag bei: Sie sang, zusammen mit einer Koreanerin im Duett, in lateinischer Sprache das Werk eines Italieners, das “Stabat Mater” von Gioacchino Rossini.

Zum Abschluß sprach der prominenteste Gast, Propst Dr. Dieter Trautwein, ein Gebet, bevor man zum kulinarischen Teil des Abends kam. Zum Büfett hatte jede Nationalität ihre Spezialität beigesteuert. Kommentar einer Teilnehmerin:” Es war lecker und interessant.”

bel

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