Geschichte der Christuskirche

Die Christuskirche auf dem Beethovenplatz

Die Christuskirche auf dem Frankfurter Beethovenplatz

– Erbaut 1883 vom Evangelische-kirchlichen Hilfsverein
– Zerstört im Zweiten Weltkrieg durch Bombenangriffe 1944/1945
– 1947/1948 notdürftig repariert
– 1976/1977 in der heutigen Form wiederaufgebaut
– 1978 als Ökumenisches Zentrum Christuskirche eingeweiht

Die Christuskirche wurde 1883 erbaut. Bauherr war der Evangelisch-kirchliche Hilfsverein. Gedacht war sie für die Bewohner der damals neu entstehenden Stadtviertel außerhalb der Frankfurter Wallanlagen (vor allem dem heutigen Westend) und der noch unabhängigen Stadt Bockenheim.

Einen passenden Bauplatz fand man im zu dieser Zeit noch unbebauten Westend. Das Gelände diente der Baufirma Holzmann als Lagerplatz. Die Firma schenkte dem Hilfsverein das Grundstück – unter der Bedingung, dass man sie mit dem Bau beauftragt.

Entworfen wurde die Kirche von dem dänischen Architekten Aage von Kauffmann. Bei der Gestaltung der neugotischen dreischiffigen Basilika orientierte er sich an mittelalterlichen Kirchengebäuden der Bretagne und Englands.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche bei Bombenangriffen zerstört. Nach notdürftigen Reparaturen konnte an Weihnachten 1947 im heutigen Foyer wieder ein Gottesdienst gefeiert werden. Ab November 1948 war auch der Kirchenraum wieder nutzbar. Für einen vollständigen Wiederaufbau fehlten jedoch die Mittel.

In den folgenden Jahren gab es verschiedene Vorschläge zu einer anderen Nutzung des Platzes. So wollte die Universität die Ruine kaufen und dort eine Mensa errichten. Im Flächennutzungsplan der Stadt von 1971 war der Beethovenplatz als Grünfläche ohne Bebauung ausgewiesen. In den folgenden Jahren entwickelte die Gemeinde das Konzept für ein Ökumenisches Zentrum in der Christuskirche. In Zusammenarbeit mit dem Evangelischen Regionalverband Frankfurt Offenbach wurde die Kirche in den Jahren 1976 und 1977 in ihrer heutigen Form wiederaufgebaut und mit einem Gottesdienst im September 1978 als Ökumenisches Zentrum eingeweiht.


Aage von Kauffmann – der Architekt der Christuskirche

Aage von Kauffmann wurde am 14. Juni 1852 in Kopenhagen geboren und wuchs dort auf. Bis zu seinem 15. Lebensjahr besuchte er dort ein Gymnasium. 1867 wechselte er in die Schweiz, wo er ab 1867 in Lausanne die Ecole Industrielle sowie von 1870 bis 1874 die Polytechnische Hochschule Zürich besuchte. Dort studiere er zunächst Ingenieurwissenschaften und später Architektur.

In Zürich lernte er die beiden Architekten Karl Jonas Mylius und Alfred Friedrich Bluntschli kennen, in deren Frankfurter Architektenbüro er ab 1874 als Mitarbeiter angestellt war.

1879 machte er sich selbstständig und arbeitet von 1884 bis 1896 in einer Bürogemeinschaft mit dem Frankfurter Architekten Ludwig Neher.

Im Jahr 1887, im Alter von 35 Jahren, heiratete Aage von Kauffmann die 21-jährige Mathilde Bertha Louise Freiin von Bernus. Das Paar hatte eine Tochter.

1904 verließ er mit seiner Familie Frankfurt am Main und ging zurück nach Kopenhagen, wo Aage von Kauffmann am 2. Juni 1922 starb. Seine Grabstätte befindet sich in Taarbæk auf dem Taarbæk Kirkegård.

Aage von Kauffmann war als Architekt im ganzen Rhein-Main-Gebiet erfolgreich tätig. Neben der Christuskirche entwarf er unter anderem die heutige Epiphaniaskirche (damals Immanuelkirche), die Villa Kissel und die Villa Mumm in Frankfurt. Außerdem stammen die Darmstädter Martinskirche, das Landhaus Schardau in Falkenstein (Taunus) und die Villa Guaita in Kronberg im Taunus von ihm.

Gemeinsam mit Ludwig Neher baute er in Frankfurt außerdem mehrere Wohnhäuser, ein Bankgebäude in der Neuen Mainzer Straße sowie die Lutherkirche im Frankfurter Nordend.


Die Skulptur “Der Afrikaner” an der Christuskirche.

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