Gedanken zur Adventszeit

Inhalt

zurück zu Gemeinsam Richtung Weihnachten


Adventssegen auf Chinesisch und Deutsch


Gedanken unserer Jugendlichen

Was macht es mir schwer mich auf Weihnachten einzustimmen?

Was es mir schwermacht mich auf Weihnachten einzustimmen, sind der Stress und die Sorgen, die der Alltag für uns bereitstellt. Weihnachten ist schon ziemlich nah und trotzdem fühlt es sich noch weit an, wegen des Stresses und vielem mehr.

Die Schule ist im Moment sehr stressig, es werden noch viele Arbeiten geschrieben.

Was könnte mir helfen mich auf Weihnachten vorzubereiten?

den Adventskalender bewusst als Erinnerung für die Weihnachtszeit nehmen

Gottes Wort (tägliche Andacht und Verse), Gebet

Kirchliche und populäre Weihnachtslieder hören und singen

Was wünsche ich den anderen und mir zu Weihnachten?

Letztes Jahr konnten wir, wegen des Lockdowns, das Gemeinschaftsgefühl, das Weihnachten normalerweise bietet, nicht richtig erleben.

Deshalb wünsche ich den Menschen Gesundheit,

aber auch Freude und Gemeinschaft, die das Weihnachtsfest wirklich ausmacht.

Gemeinschaft, Ruhe und Frieden

Gemeinschaft, Besinnlichkeit und der Segen Gottes

Freude an Gott, Gemeinschaft, Ruhe

Frieden in der ganzen Welt!

Jugendliche der Evangelischen Oromogemeinde und der Christus-Immanuel-Gemeinde


Was ist mir wichtig in der Adventszeit und an Weihnachten?

In der heutigen Zeit ist die Suche nach dem Sinn der Adventszeit schwierig. Durch zu viele Ablenkungen, z.B. durch Nachrichten und Fernsehen in der Pandemie wird man geradezu überfallen.
Alles ist zu früh!

Ich bemühe mich gerade in meinem Haus ein stilles Eckchen zu finden, um über die kommende Zeit nachzudenken. In meiner Kindheit war das leichter. Jeden Nachmittag saß ich mit meiner Großmutter an unserem schönsten kleinen Tisch. Der Adventskranz stand darauf und wir verzehrten immer nur einen Lebkuchen, tranken Kakao dazu. Sie las mir eine schöne Geschichte vor und wir genossen eine Stunde Beisammensein. Heute bin ich alleine und denke zurück. Aber ich kann daraus lernen, auch beim Alleinsein.

Mir ist es wichtig, innezuhalten, täglich – ein Ritual daraus zu machen. Briefe an Familie und Freunde zu schreiben und anzufangen, mich zu freuen auf den Weihnachtsbaum, Weihnachtsmusik zu hören und selber zu singen.

Es ist Fastenzeit, ich verzichte auf Geselligkeit. Das fällt mir schwer. Ich bin nicht gern allein. Aber wenn ich mich morgens mit meinen Morgenliedertexten beschäftige, ist meine Seele schon für den Tag und abends für die Nacht meist auch gerüstet.

Margret Sebbel


Advent in der deutschsprachigen evangelischen Tradition

Im Advent bereiten wir uns auf die Ankunft (lateinisch »adventus«) von Jesus Christi vor.

Wir erinnern uns an die Geburt Jesu Christi und erwarten sie zugleich. Wir blicken auf das Ende der Welt und die Wiederkunft Christi. Wir werden von Johannes dem Täufer zur Umkehr aufgerufen und hören Marias Lied der Befreiung (Lukas 1,46-55).

Wir bekommen wir eine Sprache der Hoffnung geschenkt, die uns die Zukunft weitersehen lässt als bis zum nächsten Lockdown.

Zu den Sorgen um die Probleme der Welt – Klimakrise, Ausbeutung der Erde, Unrecht, das Menschen angetan wird – kommen Hoffnungsgeschichten.

Wir geben damit den Sorgen nicht die Allmacht. Wir blicken darüber hinaus und von dort wieder auf unseren Alltag und auf unsere Feiertage.

Jeder Adventssonntag hat dabei seinen eigenen Schwerpunkt, seinen eigenen Geschmack durch den jeweiligen Wochenspruch, das Evangelium und die Lieder.

1. Advent

„Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer.“, Sacharja 9,9a
Jesu Einzug in Jerusalem, Matthäus 21,1-11
Lied: Macht hoch die Tür, die Tor macht weit, Evangelisches Gesangbuch (EG) 1

Jesus Christus kommt

Der Erste Advent ermuntert dazu, sich auf eine Ankunft vorzubereiten, deren Bedeutung nicht hoch genug einzuschätzen ist.

 Jesus wurde einst mit großem Jubel begrüßt, als er auf einen Esel in Jerusalem einzog. Die Menschen winkten mit Palmzweigen und legten Kleider auf die Straße – wie für einen König. „Macht die Tore weit!“ (Ps 24) heißt es im Advent. Es ist die Zeit der inneren Vorbereitung auf diesen besonderen König: mächtig, aber nicht zu fürchten, ein Herrscher, der Recht und Frieden bringt. Er sucht Einlass in mir /uns. Wer auf ihn wartet, hofft auf Frieden und eine gerechtere Welt. Ihn zu begrüßen heißt, die Herzen weit aufzumachen für Gott und die Menschen neben mir.

2. Advent

„Seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht.“, Lukas 21,28b
Das Kommen des Menschensohnes, Lukas 21,25-33
Lied: O Heiland, reiß die Himmel auf, EG 7

Hoffnung auf Befreiung

Gerade den Gebeugten und Niedergedrückten, den Zurückgewiesenen und Benachteiligten gilt die Frohe Botschaft:

Haltet durch! Richtet euch auf, denn Gott sieht die Bedrängnis und hört das Klagen. Auch wenn es nicht so scheint: Wer auf Erlösung wartet, hofft nicht vergeblich.

Wie der Frühling auf den harten Winter folgt und die Ernte auf die Saat, so wird der Sehnsucht nach Gott sein Kommen folgen.

Darum: Kopf hoch, damit ihr ihn kommen seht.

Der Zweite Advent spricht von einem kosmischen, umwälzenden Befreiungsgeschehen. Die Wiederkunft Jesu wird nicht unbemerkt bleiben. Sie wird uns erschrecken, aber nicht zum Fürchten sein. Wer beharrlich mit seiner kleinen Kraft nach Gott Ausschau hält, den wird er nicht enttäuschen.

3. Advent

„Bereitet dem HERRN den Weg; denn siehe, der HERR kommt gewaltig.“, Jesaja 40,3.10
Der Lobgesang des Zacharias, Lukas 1, 67-78
Lied: Wie soll ich dich empfangen     EG 11

Macht den Weg frei!

Manchmal suche ich Gott, aber der Weg scheint versperrt. Ich dringe nicht durch, stehe mir selbst im Weg. Räumt die Steine aus dem Weg! fordert der Dritte Advent.

Im Zentrum: Johannes der Täufer, der mit seinem Ruf zur Umkehr Jesus den Weg bereitet. Wo Jesus kommt, da wird die Welt heller und heiler: Vertrocknetes beginnt zu blühen, verschlossene Augen öffnen sich, es zeigt sich, was in den Herzen verborgen ist. Nichts soll seinem Kommen entgegenstehen: weder Täler der Traurigkeit noch Berge der Selbstüberschätzung. Ihm den Weg zu bereiten heißt wach zu bleiben und sich in Bewegung setzen zu lassen: Traurige zu trösten, einander anzunehmen und die zu ermutigen, die längst schon aufgegeben haben.

4. Advent

„Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich:
Freuet euch! Der Herr ist nahe!“, Philipper 4,4.5b
Die Ankündigung der Geburt Jesu – der Lobgesang der Maria, Lukas 1, 26-56
Lied: Hoch hebt den Herrn mein Herz und meine Seele, EG 309

Freut Euch, Ihr Hungrigen!

Freude kann schön machen.

Unscheinbare Menschen fangen an zu leuchten, wenn sie sich auf etwas freuen: junge Mütter, die wie Maria ein Kind erwarten, Verliebte, die sich auf den geliebten Menschen freuen.

Von überstrahlender und verändernder Freude spricht auch der Vierte Advent. Der Herr ist nah! Die Nachricht kann man nicht für sich behalten, wie Sarah, der in ihrem Alter ein Sohn verheißen wird und Maria, die Gott lobt, der Niedrige erhöht und Mächtige vom Thron stößt. Auch wir können uns anstecken lassen von der Freude und so gütiger und schöner werden.

(Quelle: kirchenjahr-evangelisch.de)


Advent vielleicht

Das wäre schön
auf etwas hoffen können
was das Leben lichter macht
und leichter das Herz
das gebrochene ängstliche
und dann den Mut haben
die Türen weit aufzumachen
und die Ohren und die Augen
und auch den Mund
nicht länger verschließen
das wäre schön …

… das wäre schön
wenn am Horizont Schiffe auftauchten
eins nach dem anderen
beladen mit Hoffnungsbrot
bis an den Rand
das mehr wird immer mehr durch Teilen
  das wäre schön …

 … das wäre schön
wenn Gott nicht aufhörte zu träumen
in uns vom vollen Leben einer Zukunft für alle
und wenn dann der Himmel aufreißen würde
ganz plötzlich
neue Wege sich auftun
hinter dem Horizont
das wäre schön

Carola Moosbach

  Lobet die eine. Schweige und Schreigebete, S. 15, Mainz 2000


Der Adventskranz

Der erste Adventskranz war aus einem Wagenrad gemacht. Er wurde mit großen weißen Kerzen geschmückt, für jeden Adventssonntag eine. Dazwischen waren kleine rote Kerzen gesteckt, für jeden Tag in der Woche eine.

Johann Hinrich Wichern hängte diesen Kranz im Betsaal des Rauhen Hauses in Hamburg auf, einem von ihm gegründeten Kinderheim. Dort nahm er Kinder auf, die – wie man heute sagen würde – aus schwierigen sozialen Verhältnissen kamen.

Der Adventskranz im Betsaal zeigte den Mädchen und Jungen, wie lange es noch dauerte bis zum Weihnachtsfest. Zugleich erlebten sie, wie es in der Dunkelheit immer heller wurde. So schenkte Wichern ihnen ein Hoffnungsbild, auch für das eigene Leben.

Tina Willms


Eine Tradition, die verbindet

Serbische Volksbräuche vor Weihnachten

Die serbische Kultur wird durch viele Volksbräuche bereichert, die untrennbar mit unserer Tradition verbunden sind, sie lebendig uns einzigartig machen. Vor Weihnachten werden unter anderem der Kindertag, der Müttertag und der Vätertag mit ihren interessanten und ungewöhnlichen Bräuchen gefeiert. An allen drei Feiertagen geht es darum, das die Familie zusammenkommt und ihr Miteinander erneuert. Die Kinder tragen die schönen Erinnerungen an diese Feiertage ihr Leben lang mit sich.

Der Kindertag wird drei Wochen vor Weihnachten gefeiert. Bereits einige Tage zuvor „warnen“ die Eltern ihre Kinder, dass sie sie gefangen nehmen und fesseln werden, wenn die Kinder kein „Lösegeld“ vorbereiten. Die Kinder bemühen sich dann in den folgenden Tagen, kleine Geschenke, wie Äpfel, Bonbons oder Pralinen vorzubereiten, mit denen sie das „Lösegeld“ bezahlen wollen.

Früh am Morgen des Kindertages kommen die Eltern dann wie angekündigt, um die Kinder gefangen zu nehmen und ihnen die Arme oder Beine mit einem Seil oder einem Gürtel an einen Stuhl zu binden. Manche Kinder versuchen ihren Eltern zuvorzukommen und versuchen, sich zu verstecken, bevor die Eltern das Kinderzimmer betreten. Auch Babys werden symbolisch angebunden und auch erwachsene „Kinder“, die noch keine Familie haben, werden in den Brauch einbezogen.

Wenn die Kinder den Eltern das „Lösegeld“ bezahlt haben, werden sie wieder freigelassen. Meist erhalten die Kinder das „Lösegeld“ als Geschenk zurück.

Eine Woche nach dem Kindertag wird der Müttertag gefeiert. Am Vorabend des Müttertages bereiten die Kinder ein Seil oder eine Schnur vor und verstecken sie unter einem Kissen. Am nächsten Tag stehen die Kinder früh auf und versuchen, ihre Mutter noch im Schlaf zu fesseln. Die Mutter gibt beim Aufwachen dann meist vor, nicht zu wissen, warum sie gefesselt und entführt wird, und bittet die Kinder, sie wieder gehen zu lassen. Die Kinder gratulieren der Mutter dann zum Feiertag und diese verteilt ihrerseits Geschenke als Lösegeld für ihre Freilassung.

Neben ihrer eigenen Mutter fesseln die Kinder auch ihre Großmütter und manchmal auch andere Mütter aus der Nachbarschaft.

Der letzte Familienfeiertag vor Weihnachten ist der Vätertag. Das Ritual an diesem Tag läuft ähnlich ab, wie am Müttertag, nur das diesmal der Vater im Mittelpunkt steht. Im Gegensatz zu den Müttern lassen sich die Väter jedoch nicht so leicht und nicht so lange gefangen nehmen. Am sichersten war es immer, den Vater noch schlafend zu erwischen. Wenn der Vater dann gefesselt aufwachte, tat er so, als sei er wütend, und „schimpfte“ er mit den Kindern. Aber auch er erkaufte sich seine Freiheit schnell mit kleinen Geschenken.

Bojana Rakonjac, Lehrerin für Serbisch

Cookie Consent mit Real Cookie Banner